TV Jahn hält dem Druck nicht stand

Handball-Verbandsliga: 26:27-Niederlage in der Schlusssekunde gegen die HSG Rhumetal

Quelle: Göttinger Tageblatt vom 9.11.2015

Von Vicki Schwarze

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Foto( Richter)

Duderstadt. Eine gelungene Heimpremiere sieht definitiv anders aus. Dessen war sich auch Ilija Puljevic, seit Dienstag vergangener Woche Chef-Coach bei Handball-Verbandsligist TV Jahn Duderstadt, durchaus bewusst. Mit 26:27 (14:17) unterlagen die Eichsfelder vor fast 400 Zuschauern im Derby gegen die HSG Rhumetal, boten dabei eine sehr enttäuschende Leistung.

Dabei schien es in den ersten zehn Minuten, als wollten die Jahner an diesem Tag nichts anbrennen lassen. Unglaublich konzentriert und aggressiv in der Abwehr agierte die Heimcrew, verschaffte sich beim Gegner den nötigen Respekt. Doch diese Phase hielt nicht lange an, von Minute zu Minute nahm die Fehlerquote zu. Viele leichtsinnige Anspiele führten zu Ballverlusten, und die Rhumetaler, die von Ex-Jahn-Coach Stephan Albrecht sehr gut eingestellt waren, witterten ihre Chance. „Man hat ganz klar gemerkt, wie sehr Duderstadt unter Druck stand“, analysierte Albrecht.

Überhaupt scheint es der Druck zu sein, der von den Verantwortlichen aufgebaut wird, der die Eichsfelder mehr hemmt als beflügelt. Fakt ist, der Zeitpunkt ist gekommen, an dem die Duderstädter ihre Zielsetzung sicherlich neu überdenken müssen. Denn der eigene Anspruch und die Wirklichkeit passen zumindest derzeit überhaupt nicht zusammen. Sicher, einen schlechten Tag kann man erwischen, die wesentlich ernüchternde Erkenntnis war allerdings, dass es über weite Strecken so aussah, als ginge es auch nicht besser.

„Wir haben als Mannschaft überhaupt nicht funktioniert“, sagte dann auch ein sehr enttäuschter Co-Trainer Björn Breckerbohm.

Dabei war es nicht so, dass die HSG Rhumetal keine Fehler machte, aber sie hatte in Arne Peter Leunig, Benny Jentsch und dem Ex-Duderstädter Finn Kreitz, der sich trotz eines ausgekugelten Fingers durchbiss, einfach die besseren Einzelspieler. Von dieser Güte hatten die Jahner nur einen, nämlich Keeper Tymon Trojanski, der verhinderte, dass die Partie nicht schon früher entschieden war. Wobei es für die Heim-Mannschaft am Ende fast noch zum Unentschieden gereicht hätte. Allerdings wäre dabei im Team des TV Jahn in der hektischen Schlussphase beim Stand von 26:26 eine ordnende Hand eines Routiniers nötig gewesen. Denn gerade die jungen Spieler waren offensichtlich klar überfordert. So aber kam Dominik Zimmermann noch einmal zum Zuge und ließ sich diese Chance nicht entgehen.

„Wir haben in der Woche sehr intensiv trainiert, aber heute nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben“, ärgerte sich Björn Breckerbohm. Nicht zum Einsatz kam der Ex-Rhumetaler und Neu-Jahner Lukas Fehling, der verhindert war.

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