Aktualisiert: Bundesligareserve der MT Melsungen gewinnt den 32. Silvestercup
Selbst für eingefleischte Handballkenner überraschend konnte die 2. Mannschaft des MT Melsungen das A-Turnier des zum 32. Mal ausgetragenen Silvestercups der HSG Rhumetal gewinnen. Der Tabellenneunte der hessischen Oberliga platzierte sich aufgrund des um vier Tore besseren Torverhältnisses mit 6:2 Punkten vor dem Turnierfavoriten TS Großburgwedel. Den dritten Platz belegte der in der Mitteldeutschen Oberliga spielende Ex-Drittligist HG Köthen 85 vor dem Ost-Drittligisten GSV Eintracht Baunatal, dem die Experten im Vorfeld des Turniers eine bessere Platzierung zugetraut hatten. Für die gastgebende HSG Rhumetal blieb in dem von Turnierleiter Mathias Zänger hervorragend organisierten Traditionsturnier gegen durchweg höherklassige Gegner nur der fünfte Platz.
Der Beginn des am Sonnabend ausgetragenen A-Turniers, in dem fünf höherklassig spielende Mannschaften in einer einfachen Punktrunde gegeneinander antraten, war gespickt von überraschenden Endergebnissen. Das Team der HSG Rhumetal um Spielmacher Arne Peter Leunig (unser Bild) konnte sich im Auftaktspiel beim 13:13 gegen die HG Köthen zwar einen Punkt sichern, musste dann aber in den restlichen Spielen die Überlegenheit der Konkurrenz anerkennen. Auch im zweiten und dritten Turnierspiel gab es überraschende Resultate. Zunächst bezwang der spätere Turniersieger Melsungen 2 den GSV Eintracht Baunatal mit 14:12, anschließend setzte sich die HG Köthen gegen den Titelverteidiger TS Großburgwedel mit 15:13 durch. Die Sachsen-Anhaltiner trotzten im weiteren Turnierverlauf den vom Ex-Rosdorfer Trainer Mirko Jaissle gecoachten Baunatalern beim 15:15 einen weiteren Punkt ab, so dass die Nordhessen schon frühzeitig aus dem Rennen um den Turniersieg ausgeschieden waren.
Nachdem sich die Großburgwedeler in den Duellen gegen Melsungen 2 mit 18:15 und gegen Baunatal mit 21:15 sicher durchgesetzt hatten, lagen sowohl der niedersächsische Drittligist als auch Melsungen 2 mit jeweils zwei Minuspunkten punktgleich an der Spitze. Das letzte Turnierspiel zwischen Melsungen und der HSG Rhumetal musste die Entscheidung um den Turniergewinn bringen. Auch in diesem Spiel schlug sich der „Underdog“ aus der Verbandsliga anfangs sehr beachtlich. Bis zum 7:7 in der elften Spielminute war es ein Duell auf Augenhöhe. Danach machte sich der Kräfteverschleiß bei den nicht in Bestbesetzung angetretenen Hausherren sehr deutlich bemerkbar und das vom sowjetischen Ex-Olympiasieger Georgi Sviridenko trainierte Team aus Mittelhessen konnte sich am Ende überlegen mit 21:10 durchsetzen. In der Endabrechnung lag Melsungen somit mit dem etwas besseren Torverhältnis (+17 Tore) vor der TS Großburgwedel (+13 Tore).
Die Auszeichnung für den besten Spieler des A-Turniers konnte der 35-jährige Köthener Spielmacher Svajunas Kairis entgegennehmen. Der zweitligaerfahrene Lette, der als Sportlehrer eng in die Jugendarbeit der Köthener Handballer eingebunden ist, war Dreh- und Angelpunkt seiner Mannschaft und wurde von der Expertenjury einstimmig zum besten Spieler des Turniers gekürt.
Rhumetals neuer Trainer Lars Eichhorn, der kurz vor Weihnachten Stephan Albrecht auf dem Trainerposten der HSG abgelöst hatte, war mit dem Auftritt seiner Schützlinge zufrieden. „Ich bin mit den gezeigten Leistungen meines Teams im Großen und Ganzen einverstanden. Jedoch zeigte sich im Laufe des Turniers immer deutlicher, dass die höherklassig spielenden Mannschaften physisch stärker sind als wir. Wir wissen jetzt, wo die Baustellen sind, an denen wir arbeiten müssen“, resümierte der HSG-Coach.
Turnierchef Mathias Zänger war nach dem Ende des Turniers mit dem Ablauf zufrieden. „Die Resonanz von den Gastmannschaften war durchweg positiv. Das Turnier ist ohne irgendwelche Probleme über die Bühne gegangen, die Organisation rund um das Spielgeschehen und die Bewirtung der Zuschauer klappte reibungslos!“, zog der Gillersheimer ein zufriedenstellendes Fazit des ersten Turniertages. „Unsere Gäste nutzen das Turnier sehr gern, um sich in den jeweils dreißigminütigen Begegnungen gegen spielstarke Gegner gezielt auf die unmittelbar bevorstehende Punktspielserie vorzubereiten. Natürlich bemerkt man, dass sie hier und da auch einmal experimentieren und am Ende dann nicht das Wunschergebnis zustande kommt“, spielte Zänger auf die überraschenden Endergebnisse der ersten Spiele an. Allerdings bedauerte der Turnierchef doch, dass sich keine höherklassige Mannschaft aus der Region zu einem Start bei dem Turnier entschließen konnte. „Mit dem einen oder anderen Spiel mit Derbycharakter wäre die Zuschauerzahl sicherlich noch etwas besser ausgefallen. Wir hoffen aber, dass sich das im nächsten Jahr bei der 33. Auflage unseres Turniers etwas besser darstellen wird!“
Die Ergebnisse im Einzelnen
HSG Rhumetal – HG Köthen 85 13:13
MT Melsungen 2 – GSV Eintracht Baunatal 14:12
HG Köthen 85 – TS Großburgwedel 15:13
GSV Eintracht Baunatal – HSG Rhumetal 16:14
TS Großburgwedel – MT Melsungen 2 18:15
HG Köthen 85 – GSV Eintracht Baunatal 15:15
TS Großburgwedel – HSG Rhumetal 17:11
MT Melsungen 2 – HK Köthen 85 18:11
GSV Eintracht Baunatal – TS Großburgwedel 15:21
HSG Rhumetal – MT Melsungen 2 10:21
Die Abschlusstabelle
1. MT Melsungen 2, 6:2 Punkte, 68:51 Tore
2. TS Großburgwedel, 6:2 Punkte, 69:56 Tore
3. HG Köthen 85, 4:4 Punkte, 54:59 Tore
4. GSV Eintracht Baunatal, 3:5 Punkte, 58:64 Tore
5. HSG Rhumetal, 1:5 Punkte, 48:67 Tore
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