Wir sind praktisch gar nicht existent

„Wir sind praktisch gar nicht existent“

Bei der HSG Rhumetal hat man schwer daran zu knabbern, dass der Silvester-Cup ausfallen musste

In den Jahren 2017 und 2018 holten sich die A-Junioren der Füchse Berlin den Sieg beim A-Turnier in der Burgberghalle. Trainiert wurden sie von Bob Hanning (links), der auch Vizepräsident des Deutschen Handballbundes ist. 2019, als die Füchse im Finale gegen Vinnhorst verloren, traten sie in der Vorrunde auch gegen die gastgebende HSG Rhumetal und Bjarne Kreitz an. Die Lokalmatadoren präsentierten sich gut – trotz 15:21-Niederlage. Fotos: Hubert Jelinek

 

Katlenburg – Vor etwas über einem Jahr, am 4. und 5. Januar 2020, tummelten sich zwölf Handball-Mannschaften in der Katlenburger Burgberghalle, um die Sieger im A- und B-Turnier beim traditionellen Silvester-Cup der HSG Rhumetal zu ermitteln. Die Veranstaltung hat als Auftakt des Handballjahres bei Aktiven und Fans einen festen Platz im Kalender.

Am 9. und 10. Januar 2021, also am vergangenen Wochenende, sollte auf dem Burgberg eigentlich die 37. Auflage über die Bühne gehen. Doch die Corona-Pandemie hat auch in diesem Fall allen Beteiligten einen Strich durch die Rechnung gemacht. Der Ball ruht, leere Ränge in verwaisten Hallen. Zum ersten Mal mussten die Verantwortlichen den Teilnehmern des Vorjahres absagen.

„Wir wurden ja in unseren Planspielen für das Turnier 2021 durch die Pandemie bereits im März 2020 ausgebremst“, berichtet Mathias Zänger, Männerspielwart der HSG und verantwortlich für den Ablauf des Events. Spätestens im Oktober waren alle Überlegungen, zu denen auch alternative Termine, Modelle und Spielpläne gehörten, hinfällig. „Es macht ja keinen Sinn, das Turnier des Turnieres wegen durchzuziehen. Die Veranstaltung lebt auch von den Einnahmen durch Zuschauer und Catering.“

In sportlicher, vor allem aber auch in finanzieller Hinsicht, hat der Silvester-Cup einen großen Einfluss darauf, wie sich die HSG Rhumetal darstellen kann. „Davon können wir zwei Monate leben, können Dinge machen, die sonst nicht möglich wären“, hebt Zänger die Bedeutung hervor. Noch bis 2023 läuft der Vertrag mit dem aktuellen Namensgeber Harz-Energie. „Den hoffen wir, auch bald wieder erfüllen zu können.“

Trotz dieses herben Einschnittes hält sich der finanzielle Schaden durch die Corona-Pandemie für die HSG derzeit in Grenzen. Natürlich fehlen die Einnahmen durch Zuschauer oder auch Aktivenbeiträge. Aber man habe ja schließlich auch weniger Ausgaben. So fallen Meldegelder und Schiedsrichtergebühren weg. „So wie es jetzt ist, wenn alles ruht, können wir das kompensieren. Aber es ist natürlich sehr schade. Wir sind ja derzeit praktisch gar nicht existent“, bedauert Mathias Zänger die aktuelle Situation. Und die stimmt nicht nur ihn traurig.

„Wir wissen ja gar nicht, wann wir wieder einsteigen können. Je länger es dauert, umso schwieriger wird es, die Leute wieder da hinzubekommen, wo sie waren. Das wird nicht nur uns noch lange beschäftigen. Aufgrund der Ungewissheit macht es jetzt leider auch noch keinen Sinn, sich mit dem Silvester-Cup 2022 zu beschäftigen.“  zys

 

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