HSG entscheidet Spitzenspiel mit 35:32 für sich
Die Katlenburger Burgberghalle bleibt für Gästemannschaften nach wie vor ein schlechtes Pflaster. In einem spannenden und hochklassigen Verbandsligaspiel zwischen dem Tabellenzweiten HSG Rhumetal und dem direkten Verfolger VfB Fallersleben setzten sich am Ende die Hausherren mit 35:32 durch. Allerdings leisteten die Gäste aus der Wolfsburger Randgemeinde bis zum Schlusspfiff hartnäckigen Widerstand, so dass der Rhumetaler Erfolg erst in den Schlussminuten sichergestellt werden konnte. Durch den siebten Sieg in Folge hat sich das Team von Trainer Stephan Albrecht (unser Bild) nun endgültig in der Spitzengruppe der Liga etabliert. Gleichzeitig stellten die HSGer durch den doppelten Punktgewinn sicher, dass sie mindestens als Tabellendritter – nach Verlustpunkten sogar als Zweiter – in das neue Jahr gehen werden.
In der Partie gegen ambitionierte und hochmotivierte Gäste benötigten die Hausherren allerdings einige Zeit, um erstmals in Führung zu gehen. In den ersten zehn Spielminuten lagen nämlich die Spieler von VfB-Trainer Uwe Wacker stets knapp in Führung. Erst danach gewannen Rhumetals Spielmacher Arne-Peter Leunig und seine Mitstreiter langsam die Oberhand. Besonders der zwölffache Torschütze Benjamin Jentsch und Kreisläufer Yannick Schlüter sorgten in dieser Phase des Spiels mit ihren Toren dafür, dass sich die Hausherren einen Drei-Tore Vorsprung herauswerfen konnten. Diesen einmal erzielten Vorteil hielten die Hausherren trotz mehrerer Zeitstrafen bis zum Halbzeitpfiff. Auch, weil die nicht immer souveränen Schiedsrichter auch die Gästespieler in regelmäßiger Folge mit Zeitstrafen belegten. Wenige Sekunden vor dem Seitenwechsel schwächten sich das Fallerslebener Team zusätzlich, als der bis dahin vierfache Torschütze Tim Tangermann nach einem Foul an Arne-Peter Leunig mit der roten Karte des Feldes verwiesen wurde.
Allerdings wussten die Gastgeber diesen Vorteil nach dem Wiederanpfiff nicht zu nutzen. Im Gegenteil: die Abwehr agierte viel zu fahrig und verhalten, so dass der VfB den Rückstand zunächst verkürzen und in der 35. Spielminute sogar zum 19:19 ausgleichen konnte. Die zahlreichen Zuschauer, die dieser Spitzenbegegnung in der wieder einmal gut gefüllten Burgberghalle den würdigen Rahmen gaben, durften immer wieder das erstaunliche Wurfrepertoire des Fallerslebener Rückraumspielers Christian Bangemann bewundern. Durch seine Tore und großen kämpferischen Einsatz gelang es den Gästen, die Partie nach wie vor ausgeglichen zu gestalten. In der 42. Spielminute war beim Stande von 24:24 noch immer nicht sicher, welche Mannschaft am Ende die Nase vorn haben würde. Fallerslebens Trainer Uwe Wacker versuchte es nun mit einer Manndeckung für den HSG-Goalgetter Benny Jentsch. Diese Maßnahme sollte sich als wenig hilfreich erweisen. Nun ergriffen Arne-Peter Leunig, Domenik Zimmermann und Niklas Herrmann die Initiative und erzielten wichtige Tore. Nach und nach konnten sich die Hausherren wieder einen knappen Vorteil verschaffen.
Dramatisch dann die Schlussphase: Nach 52 Spielminuten sah Fallerslebens zweiter Keeper André Thielebein nach einer Strafwurfentscheidung wegen Schiedsrichterbeleidigung die Rote Karte. Doch Jentsch scheiterte mit seinem Versuch an Fallerslebens Stammtorhüter Markus Heinecke. Der VfB schaffte noch einmal den Anschlusstreffer zum 32:33. Aber erneut war es Jentsch mit einer energischen Einzelleistung sowie ein sehenswerter Dreher von Rechtsaußen Domenik Zimmermann, die mit ihren Toren dafür sorgten, dass das Nervenkostüm der HSG-Fans nicht über Gebühr strapaziert wurde. Ein Klasseparade von Rhumetals Torhüter Onno Döscher ein weitere Doppelschlag von Jentsch und Niklas Hermann sorgten dann für die endgültige Entscheidung. Am Ende gewann die HSG Rhumetal knapp aber verdient mit 35:32 Toren.
Nach dem Schlusspfiff waren sich beide Trainer einig, dass die Zuschauer ein spannendes Verbandsligaspiel gesehen hatte, dass durchaus Oberliganiveau hatte. Der Gässtetrainer bescheinigte den Hausherren den größeren Siegeswillen, der am Ende den Ausschlag zugunsten der Rhumetaler Formation brachte („Sie wollten den Sieg einfach mehr als wir!“).
Für das HSG-Team ist das Handballjahr 2015 damit erfolgreich zu Ende gegangen. Den nächsten Auftritt des erfolgreichen Rhumetal-Kollektivs in der heimischen Burgberghalle können die Zuschauer am 9. Januar 2016 sehen, wenn im Rahmen des „Silvester-Cups“ wieder zahlreiche Dritt- und Oberligisten zu Gast sind. Neben der gastgebenden HSG Rhumetal und dem Titelverteidiger TS Großburgwedel haben sich die GSV Eintracht Baunatal (3. Liga Ost) sowie die Oberligisten MT Melsungen 2 und HG Köthen 85 zur 32. Auflage dieses Traditionsturniers angesagt.
Stationen im Spiel: 0:1, 1:2, 3:4, 5:6, 7:6, 9:6, 12:7, 16:12, 17:14 (Halbzeit), 18:17, 19:19, 22:21, 24:24, 26:24, 30:27, 31:30, 33:30, 33:32, 35:32 (Endstand).
Die HSG Rhumetal spielte in folgender Aufstellung: Onno Döscher, Torben Schmidt – Julian Scheidemann, Norman Hagemann, Arne Peter Leunig (5), Bjarne Kreitz, Sebastian Strohschneider, Benjamin Jentsch (12/2), Domenik Zimmermann (5/1), Yannik Schlüter (6), Niklas Hermann (6), Niklas Wittwer (1), Ole Bierwirth, Niklas Bertram.
Permanentlink zu diesem Beitrag: https://hsg-rhumetal.de/hsg-entscheidet-spitzenspiel-mit-3532-fuer-sich/