HSG-Keeper avanciert zum Matchwinner!

Überragende Leistung des HSG-Keepers stellt den knappen Rhumetaler Heimsieg sicher / Aktualisiert am 18. Januar 2016

2016-0117 onno doescher

Das ist gerade noch einmal gut gegangen! Die 1. Herrenmannschaft der HSG Rhumetal musste in der zweiten Halbzeit ihres Verbandsligaspiels gegen Schaumburg Nord 2 einen wahren Kraftakt vollbringen, um sich am Ende glücklich mit 26:25 durchzusetzen. Nach einer pomadig heruntergespielten und mit zahlreichen individuellen Fehlern gespickten ersten Halbzeit lagen die Hausherren beim Seitenwechsel verdient mit 11:14 zurück. Der entscheidende Faktor für den knappen Sieg der Rhumetaler Mannschaft war Torhüter Onno Döscher. Der sympathische Keeper, ohnehin ein Garant für starke Torhüterleistung, war in den entscheidenden Phasen des Spiels schier unbezwingbar und zeigte sein bislang bestes Spiel im Dress der HSG.

Es kam exakt so, wie es Lars Eichhorn, der neue Trainer der 1. Herrenmannschaft, vorhergesagt hatte. Der Gast aus Bad Nenndorf hatte seine Mannschaft nach der Weihnachtspause neben dem Haupttorschützen Andreas Lüer um einige weitere Spieler aus der 1. Mannschaft aufgerüstet, so dass sich die vorherigen Auswertungen und Analysen des HSG-Trainers als relativ wertlos erweisen sollten. Und die Gäste vom Deister legten gleich los wie die Feuerwehr! Bevor sich die Gastgeber so richtig auf die Spielweise der frech auftretenden Gäste eingestellt hatten, lagen sie bereits mit 2:5 im Rückstand. Das sonst so druckvolle Angriffsspiel der Hausherren kam in der Anfangsphase überhaupt nicht zu tragen. Entweder waren es erfolgreich abgeschlossene Einzelaktionen – vornehmlich durch Benjamin Jentsch – oder erfolgreich verwandelte Strafwürfe von Domenik Zimmermann, welche die Heimmannschaft im Spiel hielten.

Durch ihre offensiv ausgerichtete Abwehr provozierten die Gäste immer wieder Ballverluste, welche sie konsequent in Kontertore umzusetzen versuchten. Bereits in dieser Phase des Spiels konnten sich die Rhumetaler Feldspieler bei ihrem Torhüter Onno Döscher bedanken, dass sie nicht schon zu diesem frühen Zeitpunkt des Spiels hoffnungslos zurücklagen. Ein ums andere Mal kaufte der 24-jährige Keeper den gegnerischen Spielern den Schneid ab. Trainer Lars Eichhorn reagierte umgehend und sprach während eines Timeouts die Schwächen im Spiel seiner Mannschaft deutlich an. Indes, geholfen hatte es bis zum Seitenwechsel wenig. Das viel zu statisch angelegte Spiel der Rhumetaler war leicht ausrechenbar, so dass das Gästeteam eine verdiente 14:11-Führung mit in die Pause nehmen konnte.

Während der Kabinenansprache zur Halbzeit hatte der HSG-Coach dann offensichtlich die richtigen Töne getroffen. Nach dem Wiederanpfiff präsentierte sich sein Team wie ausgewechselt. In der Offensive spielten sie ihre Angriffe dank einer verbesserten Laufbereitschaft nun endlich konseqent und erfolgreich zu Ende. Und auch die Defensivabteilung stand nun erheblich besser: Dreizehn Minuten lang ließen die Hausherren dank einer deutlich gesteigerten Abwehrleistung und eines weiterhin überragend haltenden Onno Döscher keinen gegnerischen Treffer zu. Unter der Regie von Spielmacher Arne Peter Leunig schafften sie es durch eine Serie von neun Toren in Folge, den Spielstand von 11:14 auf 20:14 umzudrehen. Erst ein erfolgreich abgeschlossenener Tempogegenstoß von Marcel Rose beendete die lange Schaumburger Torflaute.

Doch die Gästemannschaft wollte sich noch lange nicht geschlagen geben. Immer wieder war es der quirlige Andreas Lüer, der neben seinen präzisen Torwürfen auch immer wieder seine Nebenleute gekonnt in Szene setzte, der für Gefahr am Rhumetaler Strafraum sorgte. Ihm und den aus der 1. Mannschaft hinzugezogenen Alexander Müller und Marcel Rose gelangen mit 17 Torerfolgen der Löwenanteil der Schaumburger Treffer. Trotz der starken Leistung von Onno Döscher im Tor der HSG Rhumetal („Er hat drei der vier gegnerischen Strafwürfe abgewehrt und gefühlt mindestens zwanzig weitere freie Würfe abgewehrt“, so der Originalton von Torwarttrainer Charly Gobrecht) gelang es den unbändig fightenden Gästen, ihren Rückstand Zug um Zug zu verkürzen. Die Hausherren kämpften jetzt ebenfalls leidenschaftlich um jeden Ball, doch trotz aller Gegenwehr hatte Schaumburg sechzig Sekunden vor dem Schlusssignal den Ausgleich zum 25:25 geschafft. Domenik Zimmermann, mit elf Toren erfolgreichster Akteuer auf den Spielfeld, behielt zwanzig Sekunden vor dem Schlusspfiff die Nerven und schloss den letzten Angriff seines Teams mit dem Siegtreffer zum 26:25 ab. Ein letzter Gästeangriff verpuffte in der Rhumetaler Abwehr, ohne Schaden anzurichten.

Nach dem Schlusspfiff war Rhumetals Trainer Lars Eichhorn sichtlich erleichtert. „Das war ein hartes Stück Arbeit! Leider haben wir es uns selbst zuzuschreiben, dass es zu einem solchen Krimi gekommen ist!“ bilanzierte der HSG-Coach nach seinem Debüt als Trainer der 1. Mannschaft. „Unsere Einstellung und Spielweise in der ersten Halbzeit ging garnicht! Man kann nicht gegen einen derart motivierten Gegner, der mit Leidenschaft gegen den drohenden Abstieg kämpft, mal so nebenbei gewinnen! In der zweiten Halbzeit haben wir dann fünfzehn Minuten lang den Handball gespielt, wie wir ihn uns vorstellen. Leider hatten nicht alle Spieler in den Schlussminuten die Nervenstärke, um die Torchancen sicher zu verwandeln. Wegen der leichtfertig vergebenen Chancen ist es am Ende noch einmal richtig eng geworden.“ In jedem Fall sind sich Mannschaft und Trainer darin einig, dass sich das HSG-Team gehörig steigern muss, wenn es am kommenden Sonntag in eigener Halle im Spitzenspiel gegen den Tabellendritten aus Burgdorf die Pluspunkte im Rhumetal behalten will.

Stationen im Spiel: 0:1 (1. Minute), 1:2 (2.), 2:5 (5.), 5:7 (11.), 6:8 (17.), 7:8 (20.), 8:8 (22.), 8:12 (25.), 11:14 (30., Halbzeit), 14:14 (33.), 15:14 (35.), 20:14 (44.), 20:17 (47.), 22:20 (52.), 25:22 (56.), 25:25 (59.), 26:25 (60., Endstand).

Die HSG Rhumetal spielte in folgender Aufstellung: Onno Döscher, Torben Schmidt – Julian Scheidemann, Norman Hagemann (1), Arne Peter Leunig (1), Bjarne Kreitz (3), Sebastian Strohschneider, Benjamin Jentsch (7/3), Domenik Zimmermann (11/5), Yannik Schlüter, Niklas Hermann (2), Niklas Wittwer (1), Ole Bierwirth, Niklas Bertram.

 

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