Als Außenseiter zum Derby nach Duderstadt

Mit großer Spannung erwarten die Handballfans in Südniedersachsen das Verbandsliga-Derby zwischen dem TV Jahn Duderstadt und der HSG Rhumetal. Die Partie zwischen den Brehmestädtern und unserer Mannschaft findet am Sonnabend um 17.30 Uhr in der Duderstädter Sporthalle „Auf der Klappe“ statt. Dabei sieht sich unser Team als klarer Außenseiter, fühlt sich in dieser Rolle aber pudelwohl. „Duderstadt muss gewinnen, um ihren selbst formulierten Ansprüchen gerecht zu werden“, sieht auch unser Trainer Stephan Albrecht die Hausherren in der Favoritenrolle. „Aber wir wollen versuchen, nach unseren drei Heimsiegen nun endlich auch einmal auswärts zu punkten!“

Dass der Rhumetaler Coach eine enge Bindung zu der Eichsfeld-Metropole hat, stört ihn dabei nicht. „Ganz ausblenden kann ich das sicherlich nicht. Aber beim Spiel muss man das ganz nüchtern und sachlich sehen. Ich bin Trainer der HSG und will mit meiner Mannschaft gewinnen. Alles andere muss man für den Moment ausblenden. Dass ich meinen Wohnsitz in Duderstadt habe und auch dort arbeite, spielt für den Moment des Spiels keine Rolle.“ Duderstadt war bekanntlich die erste Trainerstation des erfahrenen Handballlehrers im südniedersächsischen Raum.

Stephan Albrecht hat sein Team wie immer akribisch auf den Gegner eingestellt und hofft, dem Favoriten ein Bein stellen zu können. „Der TV Jahn hat nach dem freiwilligen Verzicht auf die Spielberechtigung in der Oberliga und dem Rückzug vom sportlichen Leiter Ekki Loest durch namhafte Neuverpflichtungen schnell wieder die Grundlagen geschaffen, um den sofortigen Wiederaufstieg in die Beletage des niedersächsischen Handballs zu schaffen. Mittlerweile haben sie eine äußerst spielstarke Mannschaft beisammen und mit ihrem neuen Trainer Ilija Pulvevic einen sehr erfahrenen Mann an der Seitenlinie“, stellt unser Trainer die Verhältnisse klar.

In der Tat hat der TV Jahn in den letzten Monaten durch spektakuläre Transfers auf sich aufmerksam gemacht. Schien nach dem Ende der abgelaufenen Saison selbst der Start in der Verbandsliga zunächst fraglich, so stellten der neue Handball-Abteilungsleiter Karl-Heinz Pohl und sein sportlicher Leiter Michael Kienbaum innerhalb kürzester Zeit ein „runderneuertes“ Team auf die Beine. Prominentester Neuzugang ist neben Torhüter Tymon Trojanski und Rückraum-Shooter Ivan Stajic ganz sicherlich Charles Eliasson. Der Sohn des in Duderstadt noch bestens bekannten Anders Eliasson – welcher zu Zweitligazeiten beim TV Jahn aktiv gewesen ist – wechselte vom Drittligisten TSV Altenholz nach Duderstadt. Daneben stellen einige weitere Neuverpflichtungen sicher, dass sich die Brehmestädter nun berechtigte Hoffnungen auf den Meistertitel machen können.

Letzter spektakulärer Coup der Eichsfelder war die Verpflichtung von Ilija Puljevic als neuem Trainer, welche ebenfalls auf die Vermittlung von Anders Eliasson zustande gekommen ist. Der 63-jährige Kroate war zuletzt als Herrentrainer im schwedischen Sävehof tätig und coachte in seiner Trainerlaufbahn hochklassig spielende Mannschaften in Kroatien, Schweden und Katar sowie die italienische Männer-Nationalmannschaft. Das Engagement des neuen Trainers ist zunächst bis zum Jahresende befristet, laut Aussagen der Duderstädter Verantwortlichen ist aber an ein längerfristiges Engagement gedacht.

Unter diesen Voraussetzungen fällt den Gästen aus dem Rhumetal sicherlich die Außenseiterrolle zu. „Aber wir würden den TV Jahn gern schon ein wenig ärgern. Freiwillig lassen wir die Pluspunkte jedenfalls nicht in Duderstadt“, versichert unser Torhüter Onno Döscher, der in den bisherigen Spielen starke Leistungen zeigte und sich schon riesig auf das Derby freut. „Solche Spiele sind für einen Handballer doch das Salz in der Suppe: Eine vollbesetzte Halle und zwei Mannschaften, die mit großem Einsatz auf hohem Niveau ihre Kräfte messen. Das sind die i-Tüpfelchen in der Saison!“

Personell hat sich die Situation in unserer 1. Herrenmannschaft etwas gebessert. Wieder im Kader steht Torhüter Jan Gerke, der die Trainingseinheiten der letzten Woche problemlos mitmachen konnte. Eine gesundheitliche Besserung gibt es auch bei Spielmacher Niklas Hermann (unser Bild) zu vermelden, der seiner Mannschaft voraussichtlich wieder zur Verfügung stehen wird. Und auch Rückraumspieler Finn Kreitz stellt ein – zumindest zeitweiliges – Mitwirken in Aussicht. Zwar behindert ihn die Verletzung am Finger noch immer, „doch in solche einem Spiel – ausgerechnet gegen meine ehemaligen Mitspieler – will man doch dabei sein!“ stellt unser langer Rückraumspieler die Bedeutung eines solchen Spiels heraus.

Unsere Mannschaft hofft zudem, dass sie von zahlreichen HSG-Fans nach Duderstadt begleitet werden und dort lautstark unterstützt wird. Vielleicht gelingt es unserer Truppe ja doch, dem Favoriten ein Bein zu stellen und die ersten Auswärtspunkte einzufahren …

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